Wir befinden uns in einer ungewöhnlichen Situation. Unsere Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt, Menschen werden reizbarer und haben Ängste, andere sind gleichgültig oder verharmlosen. Diese Situation kann auch eskalieren, was wir teilweise im Alltag beobachten können, und diese Gefahr kann genauso groß sein wie das Virus selbst. Andererseits wachsen Menschen zusammen, unterstützen und ermutigen einander, ändern ihre Perspektive.

Das ist für mich ein Schlüsselwort.
Die Perspektive ändern. ein Synonym könnte sein: den Fokus ändern. In jeder Krise steckt auch eine Chance.

In gewissen Dingen habe ich eine ganz klare Überzeugung, zu der ich auch stehe, wenn man mich danach fragt. In manch anderen Dingen macht für mich ein Mittelweg am meisten Sinn. Zum Beispiel bin ich davon überzeugt, dass wir uns nicht krampfhaft etwas „positives“ vormachen, genauso wenig wie wir bloß das Negative sehen sollten. Im gewissen Sinn liegt die Realität in der Mitte. In diesem Bereich können wir denken und auch den Fokus ändern.

Über Fokusänderungen habe ich viel von Elsa Sinclair gelernt, und ich werde das Thema bestimmt wieder ansprechen. Ganz praktisch im momentanen Alltag, sofern durch die Einschränkungen möglich, ist meine Empfehlung, den Fokus regelmäßig zu wechseln (bedeutet nicht die Meinung wechseln). Ja, ich informiere mich über die aktuellen Nachrichten. Doch wenn die Gefahr besteht, dass mein Fokus dort hängenbleibt und mich in einen negativen Bereich zu ziehen droht und ich mir Sorgen mache, wann ich wohl wieder live unterrichten darf, ändere ich ihn, und arbeite am Computer an einem Projekt, zum Beispiel an einem neuen Kurskonzept, auch wenn ich jetzt noch nicht weiß, wann ich dieses überhaupt anbieten kann. Ich konzentriere mich dabei, aber beiße ich mich nicht stundenlang dran fest, sondern ändere wieder den Fokus und verbringe Zeit an der frischen Luft mit meinen Pferden.

Eines meiner Ziel dabei ist es, im Moment zu leben und diese Zeit mit meinen Pferden zu genießen und zu nutzen, und dann wieder den Fokus zu wechseln und mir zu überlegen, wer in meiner Umgebung Unterstützung oder ein ermutigendes Wort braucht. Ich versuche, nicht in einem Fokus hängen zu bleiben.

Ich bin davon überzeugt, dass dies unserer mentalen, emotionalen und physischen Gesundheit gut tut, und wir so auch für unsere Pferde eine Bereicherung sein und JETZT etwas lernen können. Wenn Pferde mental, emotional und in natürlichem Maße physisch fit sind, ändern sie ebenfalls regelmäßig den Fokus.

Verbringe Zeit mit deinem Pferd, wenn du kannst. Beobachte. Überlege. Sei entspannt aber aufmerksam.

Ich wünsche dir alles Gute in dieser speziellen Zeit!